Bergwahn

Geschichten aus dem Schwarzwald

Taktiles Fahren

Samstag 18.Januar 2020: Unsere Hoffung auf eine markante Verbesserung der Pistenverhältnisse hat sich leider nicht erfüllt. Ein lauwarmes Stürmchen ist gekommen, mit viel zu viel Regen und viel zu wenig Schnee. Der Hauch Neuschnee hatte lediglich kosmetischen Charakter und lies zumindest alles etwas winterlicher erscheinen. Wir liesen uns mal wieder im Bereich der Snowboardtechnik fortbilden. Da bei solchen Fortbildungen nicht in so einer Intensität gefahren wird wie privat, hätte ich mir auch gerne mehr wärmende Sonnenstrahlen gewünscht. Stattdessen war auf dem vernebelten Seebuck erstmal taktiles Fahren angesagt. Wie die Eingeweihten schon wissen, wird Sehen generell überbewertet, man muss es spüren. Wir spürten in uns hinein, verbesserten unsere Fahrtechnik, erlernten Reverse Carves und genossen das Hirschgulasch im Südhang. Der Hirsch steigerte die Beschleunigungswerte hangabwärts durch den Slalomkurs und verschaffte meinem Magen eine solide Grundlage für das Apres-Ski-Programm in der Lodge.

19. Januar 2020: Das Apres-Ski-Programm hatte keine bleibenden oder nichtbleibenden Schäden hinterlassen. Das war sicherlich der Verdienst des Hirsches. Dank der Toleranz unseres Ausbilders und der neuen Offenheit im Lehrwesen durfte ich den zweiten Tag der Fortbildung auf meinem 164 Pencil verbringen. Das hat mir zwar nicht geholfen meine Driftschwünge lehrbuchmässig zu fahren, in einer Prüfung wäre ich durchgefallen, aber die Schwünge mit hoher Steuerqualität funktionierten perfekt und machten vor allem einen Heidenspaß, Prüfungsaufgaben hin oder her. Durch die beiden Tage ist in jedem Fall meine Lust auf geile Snowboardtage wieder gestiegen und es ist langsam an der Zeit, dass zum einen der Winter mal richtig Einzug hält und zum anderen ich mal wieder mehr zum Boarden komme.

Ein spannendes Phänomen möchte ich nicht unerwähnt lassen. Vor zwei Jahren war ich auf der letzten Fortbildung (siehe Besser unterrichten) Damals schrieb ich vom Griesschneesumpf welcher das Förderband des 6er-Sessels am Seebuck lahm legte. Als wir uns zur letzten Fahrt in den Sessel setzten, musste der Lift wieder angehalten werden. Aus genau dem selben Grund wie vor zwei Jahren, eben jenem Griesschnee. Lieber Liftverbund, nur zur Vorsicht, ich kündige hiermit schonmal an, dass ich in zwei Jahren wieder zur Fortbildung muss. Wahrscheinlich wird es auch dann wieder verstopfenden Griesschnee geben.

Nebel am Seebuck, mal stärker, mal schwächer
Wenn kein Schnee von oben kommt, dann halt von der Seite
Warmcarven
schon lange her, dass wir durch die Stangen gefahren sind
Such den Weg vom Parkhaus zur Zeigerpiste
Hirsch macht schnell… und schmeckt auch ziemlich lecker
Abschlussgetränk vor der Lodge

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