Bergwahn

Geschichten aus dem Schwarzwald

Reisegruppe Neckermann 7. März 2009

feldberg20090307_004Wir haben Besuch aus Solingen. Und dem wollten wir ein paar der (Freeride-) Touristischen Höhepunkte des Schwarzwalds zeigen. Da passte es gut, dass es nochmal 10-20cm Neuschnee gab und die Sonne immer wieder hinter den Wolken hervorblickte. Es schien als wollte sich der Schwarzwald uns von seiner besten Seite zeigen. Das war natürlich auch den üblichen Verdächtigen klar. Und so kam es, dass wir nach einer Aufwärmrunde über die jungfräuliche Reeperbahn (was ein Paradoxon!) zu siebt in den Süden stiessen. Unsere touristischen Begleiter zeigten sich gleich sehr begeistert. Der nächste Höhepunkt der Powdertour war die Waldmeister-Strecke. Für mich als denjenigen, der einen Grossteil der Spurarbeit übernahm, war es vor allem ein Höhepunkt an körperlichem Einsatz. Aber wie auch im Süden belohnte uns das unverspurte Terrain für die Spurarbeit. Die Gruppe schrumpfte langsam auf einen Rest von 5 Wackeren zusammen. Vielleicht waren ihnen meine touristischen Erläuterungen nicht qualifiziert genug.

Wir packten unser Tourengeraffel (Splitboards bzw. Schneeschuhe) und zogen nach einer Stärkung in der Emmendinger Hütte in Richtung Silberberg.  Über den Grafenmatt, am Leistungszentrum vorbei ins Prägbachtälchen, wo wir uns dann für den Aufstieg richteten. Über das Wolfsgrüble stiegen wir dann auf den Gipfel. Wir waren leider nicht alleine, was mir die Spurarbeit zwar erleichterte, aber die Abfahrt glich eher schon einer Buckelpiste als einem Powderhang. Erst im unteren, offeneren Bereich konnten wir grosszügige Powderturns durch den langsam feuchter werdenden Schnee ziehen.  Kurz vor der Bushaltestelle am Ende der Abfahrt sah ich den Bus schon kommen, winkte ihm noch zu, aber er fuhr gerade an uns vorbei. Ich unterstelle ihm jetzt einfach mal, dass er mich nicht gesehen hat. So warteten wir eben die halbe Stunde bis zum nächsten Bus. Zwei andere Tourengeher hatten mehr Glück als wir, sie kamen gerade an, als wir in den Bus stiegen und schafften es in letzter Sekunde noch einzusteigen. Die hatten ein besseres Timing. Werde ich mir als Reiseleiter merken. Wieder auf dem Pass ließen wir den Tag in der Lodge beim Apres ausklingen, während die Onsnow-Crew ihr Dach vom Schnee befreite. Jost erzählte dann noch, dass anscheinend Kontrollen im Südhang durchgeführt wurden…[svgallery name=“20090307″]

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3 Kommentare

  1. bierklick 8. März 2009

    war samstag zum freeriden am schauinsland, war sehr ordentlich…

    hatte einige wummgeräusche wahrgenommen, dazu passt folgendes zitat heute aus dem dav-forum:

    „Infolge des Sturms gibt es umfangreiche Verfrachtungen/Triebschnee auf die Leeseiten am Feldberg. Exclamation
    Bei der Abfahrt einer Gruppe von 9 Personen löste sich wenig westlich der Baldenweger Hütte der gesamte Hang bis hoch zur Wächte. Drei Personen wurden ganz verschüttet, konnten sich selbst befreien.
    Insgesamt ungünstige Tourenverhältnisse die bei Wetterberuhigung neu zu beurteilen sind.“

    also obacht geben, dagegen wäre eine südhangkontrolle wohl langweilig…

    dienstag werd ich wohl am feldi sein, hoffentlich nicht allein 😉

  2. Big G 8. März 2009

    oi oi oi…
    tja da war es ja ganz gut, dass wir nicht die steile rinne vom silberberg gefahren sind, aber war eigentlich klar, dass es eine sehr labile schneedecke hat – eisigen untergrund mit lockeren 20 cm neuschnee drauf.
    auf der liftverbund-feldberg seite wird auch wieder auf lawinengefahr hingewiesen.
    und jetzt kommt noch mehr neuschnee dazu – wir sind morgen sicher wieder oben, dienstag muss ich leider kurs geben

  3. bierklick 9. März 2009

    kleines update ausm dav-forum:

    „noch zwei Anmerkungen zum Fast-Unfall.

    Ich habe gestern nochmal mit einem Mitglied der Gruppe telefoniert.

    Es waren 8 Personen im Aufstieg, aufgeteilt in zwei kleinere Gruppen. Von der Baldenweger Buck Hütte in Richtung Tännlefriedhof/Grüblesattel.

    Alle 8 Personen wurden vom Schneebrett erfasst. Zwei Personen konnten sich selbst befreien und konnten die anderen ausgraben (alle „nur“ teilverschüttet, bei einigen schaute nur der Kopf raus). Zwei einzelne Ski und zwei Stöcke konnten im Schneebrett nicht mehr gefunden werden.
    Eine zweite Gruppe mit drei Personen beobachtete den Unfall, kehrte unter halb des Baldenweger Bucks um und löste ein zweites, kleineres Schnebrett aus. Beim ersten Schneebrett ist unklar, ob die Gruppe das Brett auslöste oder ob ein Teil der Wächte abriss.
    Bemerkenswert: 5oom weiter in der Mulde direkt unterhalb des steilen Hüttenhangs übte eine andere Gruppe seelenruhig Piepssuchen, obwohl sie den Abgang beobachtet hatten. Idea

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