Bergwahn

Geschichten aus dem Schwarzwald

Backcountryguide shooting in Engelberg, oder: Wer will schon nach Alaska?

Martin von backcountryguide lud mal wieder zum Fotoshooting. Dieses Mal sollte es Engelberg sein – quasi das Naherholungsgebiet von Freiburg. Die Pisten hauen einen nicht um, aber was da bei Neuschnee im backcountry ab geht…. Leute, der Hammer.

An einem Mittwoch mitten im März trafen sich die üblichen Verdächtigen mit dem Bergführer am Bahnhof von Engelberg um 8:30. Nöldi, Bergführer und Chef-Snaker in der Liftschlange, wäre am liebsten am Vortag mit der letzten Gondel hoch, damit er am nächsten Tag die erste Line ziehen kann. Entsprechend unglücklich war er, als sich der Gastgeber aus Köln um 5 Minuten verspätete….  Auf meine Frage, welches Touren-Equipment ich mitnehmen sollte (Schneeschuhe, Splitboard, Hardboots, Softboots, oder was?) kam gleich die Antwort: Hä? Ich dachte ihr wollt freeriden? Wir gehen keinen Meter!

Was soll ich sagen? Nach jeder Menge Neuschnee am Vortag, strahlendem Sonnenschein und relativ wenig Leute im Gebiet eine echte Kampfansage an die Oberschenkel. Das roch nach Höhenmeter und zwar nur vom Abfahren. Die Vorfreude stieg bis zum Siedepunkt. Lawinenstufe 2 am Vormittag – es kann losgehen!

Dann der Weg zur Gondel: Typen nur mit fetter Ausrüstung: Nur freeride-Ski und -Boards. Da sah ich mit meinem harten 1,65 Pantera schon alt aus… Aber diese Stimmung in der Gondel, zusammen mit einem Jahrhundertblick über die Zentralalpen, sorgten dafür, dass der Siedepunkt überschritten wurde. Alle wollten nur noch Powdaaaaa! Und um es vorwegzunehmen – wir bekamen ihn auch.

Alle heisst: Martin (Frontmann von backcountryguide.eu – ich berichtete), Björn, Meister Yoshi Hoshi mit seinem Novizen David (wir hatten dieses Mal tatsächlich zwei professionelle Fotografen dabei!!!! Wicked!!!) und ich mal wieder.

Was dann kam können nur noch Bilder beschreiben (minimaler Auszug aus der fast unüberschaubaren Menge an sensationellen und preisverdächtigen Bildern von Hoshi).

Rauf auf über 3.000 m. Und danach dann 2.ooo m wieder runter.

So, ab hier gehts los. Aber schön auf Spalten achten!

Martin im Powder-Wahn.

Also, so schlecht wars dann doch nicht mit dem Pantera.

So beschneit man in der Zentralschweiz.

Das Grinsen blieb lange im Gesicht, oder: Geteilte Freude ist doppelte Freunde. Und wir haben uns gefreut…

Im Tal ist Engelberg. Da solls hingehen.

Natürliche Fotomontage. Entdeckt von Hoshi beim Warten auf den Bus, nach dem big run von 2.000 hm.

Nach einem Tag „abseits“, dann doch noch eine kleine Tour zum eigentlichen Titlis-Gipfel. 210 hm: kurz und schmerzlos – bis auf den schneidigen Wind am Gipfel.

Offizielles Gipfelfoto(v.l.n.r): David, Hoshi (im Vordergrund), Björn, Martin, Holger.

Den harten frontside-turn auf einem Schneebuckel hat Björn, der alte Longboarder, sicher in Südfrankreich geübt.

I can`t get it anymore! Seht Euch die Bilder auf backcountryguide.eu an.

Hoshi, Dave und ich sind am 2 Tag abends wieder nach Hause. Martin und Björn blieben noch länger. Ich denke, die wollten mal ausprobieren, wie oft man 2.000 m – Abfahrten machen muss, bis einem tatsächlich die Beine abfaulen. Soweit ich es mitbekommen habe, genossen die beiden aber vorwiegend das Rauschen der Nassschneelawinen am Nachmittag auf einer sicheren Hütte bei Pain au Chocolat und haben sich die Bäuche von der Sonne verbrennen lassen. Zu diesem Zeitpunkt saß ich schon wieder im Bergwerk und fragte mich, was man alles so falsch machen kann. Bei Neuschnee und schönem Wetter kann man in Engelberg auf jeden Fall nicht viel falsch machen . Und bei der sensationellen Menge an Höhenmeter, die man mit Seilbahnunterstützung kaputt machen kann, will auch nicht wirklich jemand nach Alaska. Zumindest nicht, wenn man in 2 Stunden am Titlis sein kann…

Danke an Hoshi und David für die geilen Bilder und Martin für den Megatrip in die Zentralschweiz.

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