Bergwahn

Geschichten aus dem Schwarzwald

Montag 8. Dezember 2008

Es gibt Grundsätze , die sind so unumstösslich, dass sogar ich mich immer daran halte.

Einer dieser Grundsätze lautet: Fahr nie, also wirklich gar nie nachmittags auf den Feldberg.  Vor allem nicht bei traumhaftem Wetter (-0,5°C Sonnenschein -gigantische Alpensicht) und tollem Schnee (58cm). Denn bei solchen Bedingungen herrscht Chaos, Anarchie, die Parkplätze sind voll, die Liftschlangen lang, die Wintersportler genervt, die Pisten zerfahren und der Spass am Boarden bleibt aus. Und dann auch noch alleine zwischen schreienden Kindern und Skistock-stochernden Touristen in der Schlange stehen, das ist dann auch mir zuviel.

Heute allerdings, verwarf ich den Grundsatz  mittags nie auf den Feldberg zu fahren.

Eigentlich wollte ich gar nicht auf den Berg. Wollen schon, aber nicht können- das Auto musste in die Werkstatt. Also bin ich anstatt auf den Berg, in die andere Richtung nach Freiburg gefahren. Während der Reparatur saß ich dann im Cafe Ambrosia. Nachdem dann eine SMS nach der anderen kam, ob ich denn auf dem Berg sei, wurde ich dann doch unruhig. Kurzfristig konnte ich mich noch mit schnödem Konsum ablenken und ich gönnte mir die neue AC-DC und eine CD von Donovan Frankenreiter. Als das Auto aber dann fertig war und mir die weissen Gipfel des Schwarzwaldes entgegenblitzten, gab es kein zurück. Ich fuhr auf den Feldberg!

Und es kam wie es kommen musste! Meine Grundsätze, Erfahrungswerte und Vorurteile bröselten zusammen.

Die Parksituation entspannt. Die Autos standen noch nicht einmal bis zur ersten Kurve und ich bekam einen Parkplatz direkt am Zeiger. Als ich dann mein 192er zum Lift trug traf ich dann auch gleich noch Jens H. und Markus M. Als wir schliesslich am Seebuck ankamen, zerbrachen meine letzten Bedenken – es gab keine Schlange am Lift.

Während die beiden ein bisschen abseits fuhren, kitzelte ich auf der Piste das letzte aus dem 192-HighspeedMonster heraus. Ich lies mich dann auch noch in das völlig zerfahrene Südhängle locken – naja da war ich einfach einen Tag zu spät dran und das Brett ist doch eher was für grosse Tiefschneefelder. Mit dem Burner hatte ich dann auch nochmal Spaß im Südhängle.

An der Emmendinegr Hütte holte ich dann Mario und seinen Kollegen Winnetou Schäufele ab und wir zogen noch ein paar Runden in der Abendsonne, bevor es in der Himalaya Lodge ein feines Weizen gab. Die chillige Apres-Stimmung erinnerte mich an die netten Abende, die wir zu Snowboard-Academy Zeiten zwei Stockwerke weiter oben schon hatten. Da hätte ich dann auch noch länger sitzen bleiben können.

In jedem Fall ist es gut wenn man die eigenen Glaubensätze immer wieder mal auf ihre Gültigkeit überprüft!

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